Autism starts affecting babies’ brains as early as 4 months old

Man spielte mir heute morgen einen ziemlich interessanten (englischen) Artikel zu Forschung der Ursachen von Autismus zu. Ich las im ganzen Artikel nicht nicht einmal das Wort “cure”, was allein durchaus schon Potenzial hat mich zu begeistern. Ansonsten scheint sich zu bestätigen, dass es nicht eine Ursache, sondern eine Kombination aus vielen Faktoren ist. Spannend ist noch der folgende Abschnitt:

David Amaral of U.C. Davis says that changes in brain growth associated with regressive autism are observable as early as 4-6 months of age, long before any behavior changes show up. "Precocious" brain growth and larger head diameters in those early months are associated with regression.

(Wenn mir irgendwer das deutsche Pendant zu “regressive autism” mitteilen könnte wäre ich übrigens echt dankbar. Wiki hat dazu zwar einen englischen Artikel, aber der hilft mir nicht wirklich weiter.)

Schaut jedenfalls so aus, als wird es eng für unsere Impfgegner, da laut dem Artikel die Impfung die Autismus auslösen soll erst mit 12 Monaten verabreicht wird.
Außerdem ist noch zu erwähnen, dass das Alter in dem Autismus erkannt werden kann zunehmend nach unten geht.
Ist natürlich immer die frage was steckt wirklich hinter den Studien, aber alles in allem stimmt mich dieser Artikel vorsichtig optimistisch, was die Richtung angeht in die geforscht wird.

Nachtrag: Eine hier nicht näher zu nennende Fachkraft hat mir folgende Erklärung zu “regressive autism” zur Verfügung gestellt:

Regressive Autism bezeichnet Formen von Autismus, die mit einer Entwicklungsregression einhergehen, d.h., bei denen Kinder (scheinbar) Fähigkeiten, die  zunächst entwickelt wurden, dann wieder verlieren.

6 thoughts on “Autism starts affecting babies’ brains as early as 4 months old”

  1. q.dee

    Was Impfgegner angeht, verweise ich auf Vince Ebert: „Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann.“

  2. Sabine

    Ich habe von dem Begriff „regressiven Autismus“ auch im deutschen Sprachgebrauch schon häufiger gelesen bzw. gehört. z.B. hier: http://www.klinik.uni-frankfurt.de/zpsy/kinderpsychiatrie/Downloads/M_CHAT_Instruktion.pdf

    Zitat: „Schließlich kann ein Screeningzeitpunkt von 18 Monaten wie bei der CHAT a priori
    vermehrt dazu führen, dass regressiver Autismus, der in der Regel erst zwischen dem 18. und
    24. Lebensmonat auftritt, nicht identifiziert wird.“

    Auch Sven Bölte schreibt in seinem Buch „Autismus“ von einer regressiven Autismus-Spektrum-Störung als Subtyp der Klassifizierungen laut ICD-10. (Seite 39 und 40)

  3. labbimix

    Meine Tochter wurde nur ein knappes halbes Jahr nachdem uns ein Uni-Klinik Arzt gesagt hatte, dass sie in diesem Alter noch keine Diagnose bekommen könnte, von einem anderen Professor mit Asperger diagnostiziert. Da war sie 4.

    Der erste Arzt hat eine Diagnose nicht mal versucht, uns aber trotzdem zu sich kommen lassen (obwohl er das Alter VORHER kannte). Das nenne ich Verschwendung von Zeit, Geld und Nerven!

    Da sich leider viele Ärzte nicht weiterbilden und sie der neueste Stand der Forschung nicht zu interessieren scheint, muss man bei den wenigen Diagnoseärzten sogar noch differenzieren, welcher WIRKLICH was taugt. Und das trifft nach meiner Erfahrung nicht nur auf Autismus zu. 🙁

    Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen für Kinder wurde inzwischen allerdings eine Veränderung vorgenommen. Es gibt jetzt (unter anderem) einen ausführlichen Elternfragebogen. Die Fragen zielen fast ausschließlich auf das frühzeitige Erkennen einer Autismus-Spektrums-Störung, AD(H)S oder ähnlichem ab. Allerdings ist diese Befragung meiner Meinung nach noch immer zu spät. Man könnte die auch schon früher durchführen.

    Im Bezug auf meine Tochter ist allerdings eine Eintragung von ihrem Kinderarzt auf ebendiesem Fragebogen interessant. Man kann dort „altersgemäß entwickelt“ mit „ja oder „nein“ ankreuzen. Wir alle (Therapeutin, Lehrerin, Schulassistenz, Eltern) sind uns einig, dass sie im kognitiven Bereich statt ihren biologischen 8 Jahren eher ca. 4 Jahre alt ist. Der Kinderarzt hat jedoch auf dem Fragebogen „ja“ angekreuzt, mit der Begründung, dass es NUR um die körperlichen Merkmale gehen würde. Ob das so sinnvoll ist?

  4. Theo

    Im englischsprachigen Raum mit Grundlage des DSM-IV wird es künftig so sein, daß im DSM-V das, was z.B. als Hellersche Demenz bezeichnet wird (erst altersentsprechende Entwicklung, dann Verlust/Rückgang bestehender Fähigkeiten) – da selten diagnostiziert – unter „Autismusspektrumstörung“ zusammengefasst wird.

    Für die Länder mit Grundlage des ICD-10 kann man nur hoffen, daß keine Anpassung an den DSM erfolgt.

    Insofern stimmt mich der Artikel absolut nicht optimistisch. Er hätte es dies, wenn dadurch deutlich gemacht würde, daß bestimmte relativ unerforschte Krankheiten oder autoimmune Vorgänge von Autismus abgegrenzt würden.

    1. Hawkeye Post Author

      Davon hab ich in dem Artikel nichts gelesen. Auch wenn das sicherlich eine beunruhigende Entwicklung ist, so bezog ich mich erstmal lediglich auf das was dort geschrieben wird, und das ist durchaus im Vergleich zu dem was bisher war ein Schritt in die richtige Richtung meiner Meinung nach. Ich bin weit weg davon in Jubelrufe auszubrechen, aber im Vergleich dazu, was ich in den letzten Monaten so las ist das durchaus gut.

    2. Doktor Nihil

      Ich verstehe die allgemeine Hysterie bezüglich der Änderungen im DSM-V nur bedingt. Das Zusammenfassen der verschiedenen autistischen Syndrome unter einem Dach ist sinnvoll und überfällig, die Einteilung in Schweregrade nachvollziehbarer als die jetzige, bei der ein willkürlich gesetzter Zeitpunkt von 3 Jahren den Beginn der Sprachentwicklung betreffend entscheidet, welche Diagnose man erhält.

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