Wer heutzutage in Aspie-Foren unterwegs ist dürfte wohl ein interessantes Bild der autistischen “Community” haben. Das ganze hat wohl mehr von einem Schlachtfeld als von Selbsthilfe für die es ursprünglich mal da war. (Ich bin lang genug dabei gewesen, um zu sagen, dass es wirklich mal so war)
aspies.de ist da keinesfalls ein Einzelfall. Ich bekomme im Alltag öfter Einblicke was hinter den Kulissen von großen Selbsthilfeforen abgeht, was mich mittlerweile dazu veranlasste mich aus solchen Dingern fernzuhalten.
Die Frage ist woher kommt dieses Klima gegenseitigen Misstrauens und Anzweifelns?
Ein Beispiel dafür ist Nicole Schuster, die sicherlich jedem der sich ein wenig mit Autismus beschäftigt hat ein Begriff sein dürfte. Bloß in “Betroffenenkreisen” scheint sie nicht sonderlich beliebt zu sein. Ich hoffe sehr, dass sie einige dieser Diskussionen nicht gelesen hat.
Viele machen die Öffentlichkeitsarbeit, mit der sie Autismus aus der Nische der Unbekanntheit heraus geholt hat runter, mit Aussagen wie “aber die spricht doch gar nicht für alle Autisten” oder “die ist doch keine richtige Autistin”. Ich persönlich habe noch kein Zitat von ihr gelesen wo sie sagt, sie spreche für alle Autisten, geschweige denn sie sei wie alle Autisten, von der Tatsache mal abgesehen, dass viele wohl ohne sie gar nicht auf die Idee gekommen wären, dass sie autistisch sein können. (wer so ein Zitat hat darf mir dieses gerne zukommen lassen und ich werde es richtig stellen)
Dieses Beispiel stellt wohl ganz gut dar was sich im Moment so abspielt, die Frage ist nur warum sind wir nicht in der Lage andere zu tolerieren die anderer Meinung sind oder einfach nur anders sind. Gerade Autisten sollten da doch soviel eigene Erfahrung haben wie es ist nicht akzeptiert zu werden, dass sie wissen wie wichtig das ist.
Author: Benjamin Falk
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Da frag mich nochmal wer warum ich leichte bedenken in Anbetracht eines Gentests habe:
Wahnsinn des Monats
Sind wir jetzt alle Garantiefälle?
Wahrnehmung für Anfänger
Heute ist einer der Tage, an denen ich all die Autistic-Pride-Fans noch weniger verstehen kann als ich es eh schon nicht schaffe. Ich sitze in einem dunklen stillen Zimmer und bin am Punkt, an dem mir eigentlich schon das kaum zu hörende Surren meiner Festplatten zu viel ist.
Das schlimme ist, dass ich nicht mal genau sagen kann was mir eigentlich den Rest gegeben hat.
An dieser Stelle werd ich mal versuchen zu beschreiben wie es sich anfühlt, für den Fall, dass es irgendwen interessiert. Ich weiß nicht ob es allen so geht, oder ob das etwas von Mensch zu Mensch unterschiedliches ist. Jedenfalls würde ich mich über Rückmeldungen freuen, wenn das hier irgendwer liest, sofern das überhaupt jemand tut.
Ich merke es meist am ehesten an meinen Augen wie stark meine Überforderung ist. Die Unfähigkeit irgendetwas genau zu fokussieren ist ein Todsicherer Hinweis darauf, dass ich den Rest des Tages zu nichts mehr zu gebrauchen sein werde (sehr schön am Tag von Klausuren und ähnlichem). Dazu dann noch die Schmerzen sobald irgendwo grelles Licht hinzu kommt. Da reicht schon ein Bildschirm mit hellem Hintergrund.
Fast im Kontrast dazu steht die Tatsache wie schnell man von allem abzulenken ist und man ohne es zu merken eine Viertel Stunde lang auf ein Muster aus Staub am Bildschirmrand starrt, obwohl man eigentlich den Satz den man schreiben will schon lange im Kopf hat.
Ein anderer Aspekt den dieser Zustand bringt muss nicht zwingend negativ sein. Man merkt wie viel der Dinge im Alltag eigentlich nicht automatisch laufen, sondern bewusst erlernt wurden. Einfach weil sie genau in dem Moment nicht mehr funktionieren.
Endlich
Sie sind zur Vernunft gekommen. Die jahrelang weit verbreitete wie auch gefürchtete Meinung Autismus würde durch Impfungen ausgelöst wurde nun endgültig ad absurdum geführt:
Vielleicht kommen nun endlich all die Eltern zur Vernunft die ihr Kind aus Angst vor Autismus nicht impfen lassen.
Der erste Beitrag
Ein leeres Blog. Immer wieder sitze ich vor einer leeren Seite. Doch bevor das ganze hier zu einem Haufen Nonsens ausartet, werde ich diesen Artikel wohl nutzen, um nahe zu legen was dieses Blog eigentlich soll. Um es auf den Punkt zu bringen:
Ich bin Autist.
Ich hab dieses Blog angelegt, weil es in dieser Zeit nicht klug wäre, dies unter einer Adresse zu tun, die zu meinem Namen zurückverfolgt werden könnte. Zumindest nicht, wenn ich mich noch mal irgendwo erfolgreich bewerben möchte. Das Problem hierbei wäre nicht mal die Tatsache, dass es immer noch genug Deppen gibt, die sagen “wir stellen keine Behinderte ein”, sondern vielmehr die Tatsache, dass eigentlich kaum jemand wirklich etwas über Autismus weiß. Das wäre im Privaten kaum anders. Ich kenne einige Leute, die mich dann kaum noch für voll nehmen würden, wenn sie wüssten, dass ich Autist bin.
Um an dieser Stelle noch mal auf mich zurück zu kommen: Ich denke, dass mein Blick auf Autismus sich wohl an einigen Stellen von der gängigen Meinung abhebt, dadurch dass ich selbst Autist bin, meine Freundin Autist ist und ich zu alledem noch in mehreren Foren moderiere und einen Chat für Autisten leite. Dadurch lernte ich viele Menschen und ihre verschiedenen Sichtweisen und ihre Meinungen zu Autismus kennen und konnte mir auch ein Bild davon machen wie vielschichtig die einzelnen Menschen mit Autismus sind.
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