Betrachte ich die kurz- und langfristigen Reaktionen auf #WirsindAutismus, dann gibt es zwei Aspekte, die mir auffallen:
- Viele Leser, vor allem jene aus dem Umfeld eines großen „Selbsthilfe“-Vereins, lesen daraus die Forderung, dass nur die Teilnehmer der Aktion für Autisten sprechen dürften. Es war jedoch nie unser Anliegen, die einzigen zu sein, die für Autisten sprechen. Ziel ist es, dass mehr Autisten für sich selbst sprechen und Autismus Deutschland nicht die einzigen sind, die für Autisten sprechen.
- Seitdem die Aktion #WirsindAutismus ins Leben gerufen wurde, mehren sich die Stimmen, die behaupten, Teilnehmer an #WirsindAutismus seien keine (richtigen) Autisten.
Zu sagen „Eure Aktion spricht nicht für mich“, finde ich absolut legitim, weil ich das auch nie vorhatte. Zu sagen „Du bist kein (richtiger) Autist“, ist anmaßend und steht einzig und allein ausgebildeten Fachkräften im Rahmen einer Diagnostik zu. Dies trotzdem zu machen, ist nicht mehr als ein mieser Versuch der Demontage kritischer Stimmen von Personen, denen schlichtweg Argumente fehlen.
Vielleicht zeigt das aber auch nur, dass meine Gedankengänge gar nicht so verkehrt sind, wenn sie so angreifenswert sind.
Ich habe definitiv nicht vor, für alle Autisten zu sprechen und weiß, dass Autismus ein sehr weites Spektrum umfasst, von dem ich nur einen kleinen Teil abdecke. Aus diesem Grund heißt diese Aktion ja auch „Wir sind Autismus“ und nicht „Nur wir sind Autismus“.